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Verschollen geglaubte Handschrift von Georg Friedrich Händels Messiah aus dem 18. Jahrhundert erworben Neues aus der Holzbläserwelt

 

Am 17. Oktober wurde die verschollen geglaubte Partitur-Handschrift der ersten Aufführung des bedeutenden Händel-Oratoriums Messiah aus dem 18. Jahrhundert außerhalb Großbritanniens und Irlands im Händel-Haus in Halle (Saale) der Öffentlichkeit präsentiert. Es handelt sich um ein äußerst wertvolles und bedeutendes Dokument der Rezeptionsgeschichte Händel’scher Musik. Das Oratorium Messiah wurde in italienischer Übersetzung („Il Messia“) und in einer Bearbeitung in den Jahren zwischen 1768 und 1772 in Florenz aufgeführt.

 

Die Stiftung Händel-Haus konnte die Partitur dank der finanziellen Unterstützung der Stiftung der Saalesparkasse und des Landes Sachsen-Anhalt erwerben.

 

Georg Friedrich Händel steht wie kein Zweiter für das Musikland Sachsen-Anhalt. Es freut mich, dass es der Stiftung Händel-Haus gelungen ist, dieses wertvolle Stück der Musikgeschichte zu erwerben. Die Partitur-Handschrift ist ein schützenswertes Kulturgut. Schätze wie diese zu sichern und kommenden Generationen für ein sinnerfülltes Leben zur Verfügung zu stellen, ist ein zentrales Anliegen des Landes Sachsen-Anhalt. Rainer Robra (Staats- und Kulturminister des Landes Sachsen-Anhalt)

 

Die Handschrift vom „Messiah“ bereichert das Händel-Haus und ermöglicht zugleich den Forschern, sich mit diesem Werk auseinanderzusetzen. Das war Anlass für die Stiftung der Saalesparkasse, einen finanziellen Beitrag für den Erwerb der Handschrift zu leisten. Dr. Jürgen Fox (Vorsitzender des Vorstandes der Saalesparkasse und Kuratoriumsmitglied der Stiftung Händel-Haus)

 

Die Stiftung Händel-Haus hat eine der umfassendsten und äußerst bedeutendsten Noten-Sammlungen, in der sich die Rezeptionsgeschichte der Händel’schen Musik widerspiegelt. Die nun neu erworbene, als verschollen geglaubte, vollständige Partitur-Handschrift des italienischen Il Messia um 1770 ist dabei eines der wertvollsten Objekte dieser Sammlung. Clemens Birnbaum (Direktor Stiftung Händel-Haus)

 

Die aufgefundene und nun in der Stiftung Händel-Haus aufbewahrte Partitur-Handschrift umfasst 102 Blätter im Querformat (Maße: 20,7 x 28 cm), die mittels Fadenheftung gebunden ist. Sowohl das Büttenpapier als auch der marmorierte Einband stammen offensichtlich aus der Entstehungszeit. Sie zeigt einen Abgleich der Texte zwischen Handschrift und Libretto-Drucken sowie einen Abgleich einer erhaltenen Kontrabass- und Violoncello-Stimme mit der Partitur-Handschrift. Im August 1768 wurde Il Messia erstmals in Florenz aufgeführt. Hierüber berichtete die Gazzetta Toscana. Weitere dokumentierte Aufführungen fanden in den Jahren 1769, 1770 und 1772 statt. Il Messia war somit ein zentrales Werk der Händel-Rezeption in Florenz zwischen 1768 und 1772. Die Partitur kann nun wissenschaftlich ausgewertet und erschlossen werden. Zurzeit ist die Stiftung Händel-Haus auch in Gesprächen mit verschiedenen Institutionen, um eine zukünftige Aufführung zu realisieren.

 

Für die hilfreiche Unterstützung beim Erwerb seien neben der Stiftung der Saalesparkasse und dem Ministerium für Kultur des Landes Sachsen-Anhalt zudem Dr. Juliane Riepe, Prof. Dr. Wolfgang Hirschmann, Jun.-Prof. Dr. Matthew Gardner sowie Patricia Werner (Ostdeutsche Sparkassenstiftung) gedankt.

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