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Thomas Morley: The First Booke of Canzonets to Two Voyces Rezensionen
nach dem Druck von 1595, für 2 Blockflöten (Singstimmen oder andere Melodieinstrumente) (Hg. Helmut Brook), Reihe: Diletto Musicale, Wien 2021, Doblinger Verlag, Partitur, DM 1517, € 24,95
„Jauchzet, frohlocket, auf, preiset die Tage“ an denen eine so gelungene Neuausgabe erscheint. Im Nachweihnachts-Neujahrs-Hochgefühl freue ich mich mit dem Leser über 21 Stücke von Thomas Morley (1557–1602). Seine Ausgaben nach 1590 zeigen eine meisterliche Beherrschung des italienischen Madrigalstils, die sich durch strukturelle Klarheit, federnde Rhythmen, harmonische Wärme und ausgelassene, doppeldeutige Texte auszeichnet. Unverwechselbar und sehr unterhaltsam.
Die Neuausgabe von Thomas Morleys erstem Band mit 12 Canzonetten und 9 Fantasien für zwei Stimmen folgt dem Druck von 1595, der u. a. in Performers’ Faksimiles, New York in zwei Stimmbüchern für Cantus und Tenor unter der Nr. 39 erschienen ist.
1595 gab Morley auch sein First Book of Balletts to Five Voyces heraus, in dem das berühmte Now is the Month of Maying zu finden ist. Zwei Jahre später folgte Morleys Plaine and Easie Introduction to Practicall Musicke, insgesamt eine sehr produktive Zeit für den Madrigalisten, Organisten, Pädagogen und Sänger aus Norwich.
Die perfekt zu lesenden Stimmen des Faksimiles sind hier im modernen Schlüssel als Partitur wiedergegeben, der Text der Canzonetten wurde ebenso übernommen wie die Schreibweise ohne Taktstriche. Nur das 3. Duett Sweet nimphe come to thy lover wurde um einen Ganzton aufwärts transponiert, alle anderen Stücke stehen in der Originaltonart.
Vor jedem Stück sind die Umfänge der Stimmen verzeichnet, sowie ein Besetzungsvorschlag. 10 Duette sind für zwei Tenorblockflöten bzw. Sopranblockflöten, für die andere Hälfte gilt, dass die untere Stimme eine Oktave tiefer als notiert zu spielen ist. Bei der Fantasie La Sampogna ist die Unterstimme im Bassschlüssel notiert, alle anderen im Violinschlüssel.
Die im Neudruck enthaltenen Fragezeichen nach den Titeln der Fantasien sind der Vollständigkeit halber aus dem Originaldruck des Faksimiles übernommen und sind kein musikwissenschaftlicher Kommentar irgendeiner Art.
Sehr zu empfehlen!
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