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Hans Georg Pflüger: Das Gold der Tage (1977) Rezensionen

 

 

 

zwei Lieder nach Georg Trakl, für Sopran und Querflöte (Hg. Peter Thalheimer), Schwäbisch Hall 2024, NotaBene-Edition, 2 Partituren, NB 4.005, € 12,00

 

 

Eine Neuerscheinung, die nur begeistern kann. Wundervolle Texte von Georg Trakl, kongenial vertont von Hans Georg Pflüger (1944–1999). Wie hier Dissonanzen schillern, wie hier die wunderbare Ambivalenz der kurzen Trakl-Texte „Das Gold der Tage“ und „In ein altes Stammbuch“ in seiner Melancholie getroffen wird, einfach großartig. Und diese mustergültige, schöne Ausgabe wurde dankenswerter Weise von Peter Thalheimer veröffentlicht. Er spielte auch die Uraufführung zusammen mit der Mezzosopranistin Renate Hoffmann, wohl die einzige Aufführung bisher. Sicher, es braucht eine intonationssichere Sopranistin, viele kleine Sekunden mit der Flöte, aber genau dieses Changieren macht den Reiz der kleinen Werke aus. In der Flöte erscheinen einige Klangfarbentriller und Multiphonics. Pflüger benutzte 1977 dafür noch das erste Buch über diese Spieltechniken von Bruno Bartolozzi, in dem leider auch einige Irrtümer verzeichnet sind: mit dem d3-Griff im ersten Lied entsteht der angegebene Klang e2–d3–a3 mitnichten, auch nicht der bei Bartolozzi angegebene Klang c2–d3–a3. Es erklingt lediglich die None c2–d3. So ist es auch richtig in Carin Levines ausführlichem Buch über die speziellen Spielweisen der Flöte notiert. Dies aber nur als Randbemerkung, denn die Lieder sollten unbedingt viel aufgeführt werden, ich könnte sie mir großartig in der Kombination mit Albert Roussels Deux Poèmes de Ronsard op. 26 vorstellen! Nota Bene!

 

 

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