Musikinstrumente + Verlag GmbH

MOECK • Lückenweg 4  D-29227 Celle

Tel +49-5141-8853-0  info(at)moeck.com

TIBIA:

Portal für Holzbläser

James Rae: Sounds Irish Rezensionen

ten original and traditional pieces, for flute and piano, Wien 2019, Universal Edition, Partitur und Stimme, UE 21750, € 14,95

 

 

James Rae, der mit seiner Familie im landschaftlich reizvollen Surrey lebt, leitet an zwei Schulen im Großraum London Bläserorchester und Concert Bands, gibt Kurse und ist einer der prominentesten Zensoren und Gutachter für das britische ABRSM-Programm, das in mehr als 90 Ländern pro Jahr mehr als 600.000 junge Musiker prüft. Er hat an dem internationalen Prüfungscurriculum aktiv mitgearbeitet und ist einer der produktivsten Komponisten von Musik für jugendliche Bläser aller Altersstufen, die wir im Moment haben.

 

Mit einer mehr als 40jährigen Karriere als Musiker, Lehrer, Arrangeur und Dirigent hat er ein untrügliches Gespür für Stücke, die gerne gespielt werden und immer ein wenig anspruchsvoller klingen als ihr Schwierigkeitsgrad dies vermuten lassen würde. Er beherrscht das Genre der beliebten kurzweiligen Vortragsstücke, die oft überraschende Wendungen enthalten und Spielfreude ausstrahlen. Ein Entertainer im besten Sinn des Wortes.

 

Die ausgewählten 10 irischen Stücken enthalten die inoffizielle Hymne von Nordirland: The Londonderry Air, die Jig The Irish Washerwoman, St Patrick’s Day über den irischen Schutzpatron gleichen Namens, der am 17. März jeden Jahres gefeiert wird und The Rakes of Mallow eine traditionelle irische Polka aus Mallow, einer kleinen Gemeinde, gleichzeitig aber einem wichtigen Eisenbahnknotenpunkt im County Cork.

 

Die übrigen sechs Stücke sind James Raes eigene Kompositionen, die geschickt typische Bausteine anderer irischer Lieder zu neuen Songs verbinden. Dabei fehlt auch das lyrische, balladenhafte Element nicht. Viele, die in irischen Pubs Instrumentalmusik gemacht haben, kennen die folgenden „feinen Unterschiede“: bei Instrumentalstücken wird laut und fröhlich weitergeredet, aber sobald jemand anhebt, eine der traurigen Balladen vorzutragen, kann man eine Stecknadel fallen hören. Während die Melodie, Rhythmus und Tonarten sich für den Einstieg in die irische Musik eignen, stellt der Umfang von g1 bis g3 für Anfänger eine Hürde da und rechtfertigt die Einstufung des Verlages in die Mittelstufe.

 

Vom Umfang her eignet sich dieses Heft also auch für die Altblockflöte, was das Zielpublikum deutlich erweitert. Die Klavierstimme dient als ein unterstützender Impulsgeber, bringt die Oberstimme sicher durch anspruchsvollere Passagen und kann bereits von jugendlichen Pianisten gemeistert werden. Sie kann aber auch als Leitfaden zur eigenen improvisierten Begleitung dienen und zwischen anderen Instrumenten Cello/Fagott und Gitarre u. a. aufgeteilt werden. Erlaubt ist, was gefällt. James Rae fällt auch nach 250 Ausgaben weiterhin genug ein, und ich empfehle dieses Heft gerne weiter.

 

 

Gezeichnete Beiträge geben die Meinungen der Autoren wieder. Diese stimmen nicht grundsätzlich mit der Meinung der Herausgeber, der Schriftleitung oder des Verlages überein. Die weitere Verwendung von Beiträgen oder Auszügen daraus setzt das schriftliche Einverständnis des Urhebers bzw. des Nutzungsberechtigten voraus. Alle Rechte vorbehalten.

als PDF sichern/drucken weiterleiten