Anmerkungen:
[1] Kein anderes von diesem Verlag veröffentlichtes Musikwerk ist bekannt. Vgl. Sartori, Claudio: Art. „Modena Francesco“, in: Dizionario degli editori musicali italiani, Florenz 1958, S. 103.
[2] „Versuch, um die Querflöte gut zu spielen, mit einigen allgemeinen und für jedes Instrument nützlichen Angaben und andere betreffend der Musikgeschichte“. Alle Übersetzungen, außer wo angegeben, sind vom Verfasser.
[3] Hotteterre, Jacques Martin: Principes de la flûte traversière, ou flûte d’Allemagne, de la flûte à bec, ou flûte douce, et du haut-bois, Paris 1707.
[4] Quantz, Johann Joachim: Versuch einer Anweisung die Flöte traversiere zu spielen; mit verschiedenen, zur Beförderung des guten Geschmackes in der praktischen Musik dienlichen Anmerkungen begleitet, und mit Exempeln erläutert. Nebst XXIV. Kupfertafeln, Berlin 1752.
[5] Die 1770 in Florenz gedruckten Principi di Musica teorico-pratici von Vincenzo Panerai enthalten nur eine vom Flötisten und Oboisten Michele Sozzi verfasste Grifftabelle, ohne jegliche spieltechnische oder aufführungspraktische Anweisungen.
[6] Neben einigen italienischen Übersetzungen von französischen Methoden (u. a. dem Metodo per Flauto di Berbiguier von Giuseppe Rabboni, Mailand 1835) sind drei Werke aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts erwähnenswert, welche dennoch keine gründliche Flötenschule darstellen: die kurze Lezioni di traversiere aus dem sehr umfassenden und allgemeinen Handbuch La Scuola della Musica von Carlo Gervasoni (Piacenza 1800), ein anonymer und unvollendeter Metodo per suonare il flauto con principi ristretti di musica (Manuskript, ca. 1810) und die Primi elementi di musica per flauto von Amos Marangoni (eine handschriftliche, zum eigenen Gebrauch geschriebene Zusammenfassung von Musiktheorie und Flötentechnik aus französischen Schulen, Ferrara 1829). Vgl. Lazzari, Gianni: Due metodi italiani per flauto d’inizio Ottocento, in: Bollettino SIFTS, 5/1 (2000), S. 8–43 und Lazzari, Gianni und Valle, Alessandro: Il manuale flautistico di Amos Marangoni (1829), Abschlussarbeit Universität D.A.M.S., Bologna 2004.
[7] Lesure, François (Hg.): Écrits imprimés concernant la musique, Bd. 1 (A–L), München und Duisburg 1971 (RISM B/VI/1), S. 516.
[8] Fétis, François-Joseph: Art. „Lorenzoni (Antoine)“, in: Biographie Universelle des Musiciens et bibliographie générale de la musique, Bd. 6, Brüssel 1840, S. 184.
[9] Eitner, Robert: Art. „Lorenzoni, Dr. Antonio“, in: Biographisch-Bibliographisches Quellen-Lexikon der Musiker und Musikgelehrten der christlichen Zeitrechnung bis zur Mitte des neunzehnten Jahrhunderts, Bd. 6, Leipzig 1902, S. 222.
[10] Lichtenthal, Pietro: Art. „Letteratura della teorica e pratica della moderna musica - Capitolo Terzo - Storia de‘ musicali istrumenti, coi loro metodi – Metodi per flauto“, in: Dizionario e Bibliografia della Musica, Bd. 4, Mailand 1826, S. 171.
[11] Farrenc, Aristide: „Des signes d’agrément – 1ère Section – De l’appogiature“, in: Le Trésor des pianistes, Bd. Préliminaires, Paris, London und Leipzig 1861, S. 3.
[12] Schünemann, Georg: Geschichte des Dirigierens, Leipzig 1913, S. 124 und 136.
[13] Vgl. z. B. Luca Ripanti im Vorwort zu Quantz, Johann Joachim: Saggio di un metodo per suonare il flauto traverso accompagnato da molteplici indicazioni per il miglioramento del buon gusto nella pratica musicale e illustrato con vari esempi, hrsg. von Luca Ripanti, Mailand 22004, S. 6: „L’altra traduzione è invece un plagio parziale dell’opera di Quantz e dei lavori di altri autori. Fu pubblicata a Bologna nel 1779 col titolo: ‚Saggio […]‘.“ („Die andere Übersetzung ist dagegen ein teilweises Plagiat von Quantzens Werk und der Arbeiten anderer Autoren. Sie wurde in Bologna [sic] 1779 veröffentlicht unter dem Titel: ‚Saggio […]‘.“).
[14] Die meisten Informationen über das Leben Lorenzonis finden sich in Marasca, Pietro: Biografie degli Uomini celebri Vicentini, Bd. 1, Vicenza 1865, Biblioteca Civica Bertoliana, G.26.9.19, f. 428v.
[15] „Nella di lui giovinezza aveva allegrata la vita con la musica“ („In seiner Jugend hatte er das Leben mit der Musik erfreut“) Dal Ferro, Pietro: Necrologia. L’avvocato Antonio Lorenzoni di Vicenza, Vicenza 1840, S. 6.
[16] Die Entstehung des Saggio scheint also ähnlich derjenigen der späteren Primi elementi von Marangoni zu sein, welche allerdings nicht handschriftlich verbreitet oder gedruckt veröffentlicht wurden (vgl. Anm. 4).
[17] „Der Nutzen, welchen viele von meinen Freunden gewonnen, und der Mangel eines Buches, von einer solchen Art durchgedacht, waren die Gründe, die mich ermutigten, [das Werk] der Öffentlichkeit vorzustellen, mit der Lockung, dass es noch anderen nützlich sein könnte.“ Lorenzoni, Antonio: Saggio per ben sonare il Flautotraverso con alcune notizie generali ed utili per qualunque strumento, ed altre concernenti la storia della musica, Vicenza 1779, Faksimile-Nachdruck, Bologna 1988 (Bibliotheca Musica Bononiensis, 203), S. 5.
[18] Lorenzoni wendet sich ausdrücklich an Anfänger: „Io qui non parlo con chi è già professore in quest’arte: suppongo uno il quale non abbia avuto nemmeno i primi principî.“ („Ich spreche hier nicht mit dem, der schon Professor in dieser Kunst ist: ich vermute einen, welcher nicht einmal die ersten Prinzipien erlernt hat.“) Ebd.
[19] Quantz: Versuch, S. 62, §1.
[20] „Mit Zungenstoß meine ich die Unterscheidung der Töne, welche die Zunge beim Querflötenspiel machen muss. […] Da jede Note einen Ton bezeichnet (§51) und der [Ton] getrennt [ist], außer er ist mit einer anderen Note durch einen Bogen verbunden (§59), muss man jeder Note, welche mit einer anderen nicht durch eine Verbindung verbunden ist, einen Zungenstoß geben.“ Lorenzoni: Saggio, S. 56, §108–109.
[21] Lorenzoni ist sich dessen bewusst, wenn er „la mancanza di un libro ragionato in un tal genere“ („der Mangel eines Buches, von einer solchen Art durchgedacht“, Ebd., S. 5.) als einen der Gründe der Veröffentlichung erwähnt.
[22] Wallis, John: Opera Mathematica, Bd. 3, Oxford 1699.
[23] Martini, Giovanni Battista: Esemplare o sia Saggio fondamentale pratico di contrappunto sopra il canto fermo, Bologna 1774.
[24] Jaucourt, Louis, chevalier de: Art. „Flute Allemande ou Traversiere“, in: Encyclopédie, ou Dictionnaire raisonné des sciences, des arts et des métiers, hrsg. von Denis Diderot und Jean-Baptiste le Rond D’Alembert, Paris 1751, Bd. 6, S. 896.
[25] „Die [Töne] nach der zweiten [Linie] habe ich aus dem Artikel Flûte der Encyclopédie entnommen, und eigentlich konnte ich sie noch nie hören.“ Lorenzoni: Saggio, S. 13, §11.
[26 D’Alembert, Jean-Baptiste le Rond: Élémens de Musique théorique et pratique, suivant les principes de M. Raumeau, Lyon 21766.
[27] Rousseau, Jean-Jacques: Dictionnaire de Musique, Paris 1768. Erscheinungsorte und -jahre der musiktheoretischen Quellen wurden aus dem von Lorenzonis Sohn Adriano verfassten Indice delle quattro librerie entnommen.
[28] Auf welchem Wege Lorenzoni dieses im Indice nicht enthaltene Werk kennenlernen konnte, wurde von Luigi Lupo rekonstruiert: Padre Martinis Briefwechsel mit Quantz hat nämlich enthüllt, dass der Flötist einige französische Exemplare dem berühmten Musikwissenschaftler schickte, welcher wiederum eine Kopie nach Vicenza für seinen Freund Antonio Locatelli weiterleitete. Dieser unbekannte Musiker könnte die Verbindung mit Lorenzoni gewesen sein: Locatelli war nämlich im Dienst bei der adeligen Familie Da Porto, welcher vielleicht auch Girolamo Porto Godi Pigafetta, dem das Saggio gewidmet ist, angehörte. Vgl. Lupo, Luigi: „Il ‚Saggio‘ di Antonio Lorenzoni alla luce del carteggio tra Johann Joachim Quantz e Padre Giovanni Battista Martini“, in: Il flauto in Italia, hrsg. von Claudio Paradiso, Rom 2005, S. 103–118.
[29] „Man muss wie die Bienen tun, von allen das Gute stehlen und es zusammensetzen.“ Lorenzoni: Saggio, S. 8, §6. Lorenzoni zitiert Senecas berühmten Denkspruch „Apes debemus imitari.“ (Ep. 84,3).
[30] Da Lorenzoni die französische Ausgabe des Versuchs zur Verfügung hatte (vgl. Anm. 17), wird hier mit dieser verglichen.
[31] „Muß einen muntern und feurigen Geist [besitzten]“ (Übersetzung: Quantz: Versuch, S. 4, §4).
[32] „Mit einer zärtlichen Empfindung der Seele“ (Übers.: ebd.).
[33] „Viel Einbildungs[kraft] […]; ein gutes Gedächtniß; ein […] zartes Gehör“ (Übers.: ebd.).
[34] „Muß ausser vielen von obengemeldeten Gemüthskräften, auch nach eines jeden Instruments Eigenschaft, noch mit unterschiedenen Leibesgaben ausgerüstet seyn“ (Übers.: ebd.).
[35] „Einen vollkommen gesunden Körper; eine […] starke Brust; einen langen Athem“ (Übers.: ebd.).
[36] „Gleiche Zähne, die weder zu lang noch zu kurz sind“ (Übers.: ebd.).
[37] „Nicht aufgeworfene und dicke, sondern dünne, glatte und feine Lippen“ (Übers.: ebd.).
[38] „Eine geläufige und geschickte Zunge“ (Übers.: ebd.).
[39] „Wohlgestallte Finger, die weder zu lang, noch zu kurz, noch zu dickfleischig, noch zu spitzig, sondern die mit starken Nerven versehen sind“ (Übers.: ebd.).
[40] „Und eine offene Nase, um den Athem sowohl leicht zu schöpfen“ (Übers.: ebd.).
[41] „Wenn die Flöte ungezwungen gehalten und gespielet werden soll“ (Übers.: Quantz: Versuch, S. 30, §2).
[42] „Um die Querflöte in der Hand zu halten, wie es sein soll.“
[43] „Das Kopfstück muß, aus der geraden Linie, um so viel nach dem Munde einwärts gedrehet werden, als ohngefähr der Durchschnitt des Mundlochs austrägt.“ (Übers.: Quantz: Versuch, S. 30, §2).
[44] „Und das Kopfstück so rückwärts gedreht, dass die Hälfte des Loches, wodurch man blasen muss, aus dieser Linie einwärts herauskommt.“
[45] Aber nicht systematisch: das ganze dritte Kapitel des Saggio ist zum Beispiel eine fast exakte Übertragung des ersten der Élémens von D’Alembert, was aber nicht erwähnt wird.
[46] „Herr Johann Joachim Quantz, Versuch einer Anweisung die Flöte traversiere zu spielen usw. Hauptstück XVII, Abschnitt VIII […] §. 47. ff. versuchte, die [Geschwindigkeit] durch den Pulsschlag zu bestimmen, aber eine solche Art unterliegt nicht nur dem ersten Mangel, sondern auch einem anderen, und zwar dem Unterschied der Dauer der Pulsschläge bei verschiedenen Menschen.“ Lorenzoni: Saggio, S. 48, Anm. aa.
[47] Gianelli, Pietro: Dizionario della musica sacra e profana, Venedig 31830.
[48] „Da die Absicht des Komponisten immer ist, einen gewissen Affekt anzuregen“.
[49] „Es ist gut zu wissen, dass jedes Musikstück in der Regel einen Affekt anregt.“.
[50] „Aber da nicht immer ein einziger Affekt in einem selben Stück herrscht, Takt nach Takt, sozusagen, wechselnd; so nenne ich den vorherrschenden Affekt eines Stückes denjenigen Affekt, den der Komponist allgemein im Stück vorherrschen lassen wollte; eingemischten Affekt denjenigen, den er stellenweise dazwischensetzte.“
[51] „In einem selben Stück herrscht nicht immer ein einziger Affekt, Takt nach Takt sozusagen wechselnd. Davon ausgehend ist der vorherrschende Affekt derjenige, den der Komponist allgemein in einem Stück herrschen lassen will; vermischter Affekt ist dann derjenige, der stellerweise sich dazwischensetzt.“
[52] „Ein cis′ und des′ gelingt durch das gute Einwärts-Drehen der Querflöte, indem man in das Loch des Kopfstückes die untere Lippe einführt. Eis′′′ der ersten Figur [1204007] gelingt einfacher, wenn man das dem 5. Finger zustehende Loch ein bisschen abdeckt.“ Lorenzoni: Saggio, S. 32–33, §49.
[53] „Für die Töne, unter denen keine Ziffer steht, da es unmöglich ist, den Mordent in einer anderen Art auszuführen, bildet man ihn mit der zitternden Bewegung der Querflöte.“ Ebd., S. 60, §128.
[54] Vgl. Lazzari, Gianni: Il flauto traverso, Turin 2003, S. 95.
[55] „Ich verwende eine [Flöte] von Herrn Keller aus Strasbourg.“ Lorenzoni: Saggio, S. 73, Anm. qq.
[56] „Herr Keller versuchte, damit [die Flöte] mit den anderen Instrumenten zusammenstimmt, den Fuß aus zwei Stücken zu machen, sodass er über die Korkschraube hinaus länger und kürzer werden konnte: Aber er selbst gestand letzlich, dass die Schraube allein ausreichend ist, und dass das Kunstmittel im Fuß der Intonation schadet.“ Ebd.
[57] „Um eine einstimmige Kadenz zu machen 1. Man nehme als ersten Ton entweder den Ton der Tonart, in der das Stück komponiert ist, oder seine große oder kleine Terz, je nach Tonart, oder seine Quint, und man hält diesen Ton lange, seine Stärke unmerklich vergrößernd und vermindernd. 2. Man bilde eine Melodie, die zum Stück, das man spielt, passt (§§135, 136 und 137), über dieselben Töne, [nämlich] erster, dritter, und Quint; und man führt die Melodie über den Akkord der Dominante fort, gebildet aus den Tönen große Terz, in jener Tonart, in der das Stück komponiert ist, Quint, und kleine Septim; danach kehrt man zum ersten Akkord zurück usw. 3. Auf der großen Sekund macht man den Schlusstriller, pianissimo anfangend, und seine Stärke bis zum Ende vergrößernd. Dann lässt der Bass die Quint der Tonart, in der das Stück komponiert ist, hören, mit der großen Terz, Quint, und Septim; wenn der Triller vorbei [ist], spielen alle Instrumente die eigene Stimme.“ Ebd., S. 67, §141.
[58] „Die einstimmigen Kadenzen auf der Querflöte oder auf jedem Blasinstrument, ebenso wie für die Sänger, sollen kurz sein.“ Ebd., S. 66, §140.
[59] „Ohne vielmals Atem zu holen“ Ebd.
[60] „Die Cadenzen für eine Singstimme, oder ein Blasinstrument müssen so beschaffen seyn, daß sie in einem Athem gemachet werden können.“ Übers.: Quantz: Versuch, S. 156, §17.
[61] „Wir können etwas sehr ähnliches mit einem äußerst schnellen Lauf vom tiefen Ton des Akkords zum hohen erreichen.“ Lorenzoni: Saggio, S. 80, §183.
[62] „Der auf der Stufe des Spielers ist“ Ebd., S. 8, §7.