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Georg Joachim Joseph Hahn: Aria XXXI. Trau auf Gott Rezensionen
für Sopran, Flauto traverso, 2 Violinen und Orgel (Hg. Martin Jira), Stuttgart 2022, Cornetto-Verlag CP1662, ISMN 979-0-50222-598-8, € 12,00
Die Kompositionen von Georg Joachim Joseph Hahn (1712–1772) finden noch keine Beachtung in der heutigen Musikpraxis – ganz im Gegensatz zur Zeit Ihrer Entstehung: Hahn war im 18. Jahrhundert einer der bedeutendsten und produktivsten Komponisten katholischer Gebrauchsmusik. Er wirkte etwa gleichzeitig mit Wilhelm Friedemann und Carl Philipp Emanuel Bach, allerdings nicht im protestantischen Umfeld, sondern in Münnerstadt im katholischen Unterfranken.
Die vorliegende Strophenarie stammt aus Hahns Opus 5 Sing- und klingendes Lieb-, Lob-, Danck- und Denck-Opfer, einem Augsburger Stimmendruck von 1752, der 33 deutsche geistliche Arien enthält. Hahn wendet sich mit dieser Sammlung an „Land-Chöre“ in „mäßigerer Besetzung“. Der Text der Arie ist „pro omni Tempore“, also für das ganze Kirchenjahr geeignet.
Die Arie wird mit einem instrumentalen Ritornell eingeleitet und durchgehend von den drei Melodieinstrumenten begleitet. Dabei bildet die Stimme der Violine II meist als Bassettchen die tiefste Stimme, dem entsprechend pausiert der Basso continuo in vielen Passagen. Der Satz wirkt dadurch schlank und durchsichtig – typisch für die Endzeit der Generalbasspraxis. Rhythmik und Melodik bleiben jedoch hinter den fortschrittlichen Tendenzen zurück, die wir aus der gleichen Zeit von den Bach-Söhnen kennen.
Die Partitur ist sorgfältig redigiert und enthält einen ausführlichen Kritischen Bericht. Das komplette Aufführungsmaterial liegt der Ausgabe bei.
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Peter Thalheimer(...)