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Michael McCraw (19.10.1947–29.05.2020) Berichte

 

Am 29.05.2020 verstarb der amerikanische Fagottist und Blockflötist Michael McCraw an den Spätfolgen eines von ihm unverschuldeten Unfalls.

 

Michael lebte von 1979–1991 in Köln und gehörte in dieser Zeit zum harten Kern der dortigen Alte-Musik-Szene. Als Fagottist spielte er u. a. in den Ensembles von Hermann Max, Peter Neumann und Helmut Müller-Brühl, aber auch bei Reinhard Goebels Musica Antiqua Köln (z. B. bei dessen Aufnahmen der Orchestersuiten Johann Sebastian Bachs).

 

Mit den Kollegen Karl Kaiser, Hans-Peter Westermann, Harald Hoeren und Rainer Zipperling gründete ich mit ihm 1979 mein Kammermusik-Ensemble Camerata Köln. (Hier spielte er nicht nur Fagott sondern auch auf hohem Niveau Blockflöte.) Mit der Camerata Köln haben wir neben vielen anderen Themen Schallplatteneinspielungen von Concerti Georg Philipp Telemanns und Antonio Vivaldis erstellt (u. a. die Gesamteinspielung von dessen Concerti da camera).

 

Außerhalb Kölns war Michael regelmäßiger Gast u. a. in Drottningholm (Schweden), bei Nicolaus Harnoncourts Concentus Musicus Wien und bei London Baroque.

 

1991 ging er als „Principal bassoon“ zum Orchester Tafelmusik nach Toronto (Kanada).

 

2002 wurde er Direktor des Early Music Institute an der Jacobs School of Music der Indiana University Bloomington.

 

In der jüngsten Ausgabe des Grove's Dictionary of Music and Musicians wird er als „one of the most important early bassoon players and pedagogues of our time“ beschrieben.

 

Nach dem tragischen Unfall, bei dem er kurz nach seiner Pensionierung in Bloomington von einem Auto angefahren wurde, hatte ich mit ihm nur noch Kontakte über Dritte. Wir alle können es nicht fassen, dass unser wunderbarer Freund und Musikerkollege nicht mehr leben soll! Die Erinnerung an die Zeit mit ihm ist nach wie vor überaus lebendig!

 

Michael Schneider

 

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