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Dorothea Hofmann: Ein königlicher Traum / Mathias von Brenndorff: Drei Facetten Rezensionen

 

Dorothea Hofmann: Ein königlicher Traum 2018 (12’) für Querflötenquartett, Furore-Verlag, Kassel 2019, fue 10274, € 19,0

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Mathias von Brenndorff: Drei Facetten für ein Quartett von Querflöten, H.H.-Musikverlag, Helmstadt 2019, MB005, € 19,00

 

 

 

 

 

 

 

 

 

In den letzten Jahren kamen in zunehmendem Maß Kompositionen und Bearbeitungen für Querflötenensemble auf den Markt, die nicht für vier gleiche Flöten bestimmt sind, sondern Alt- und Bassflöten einbeziehen. Oft handelte es sich dabei um Stücke, die für die speziellen Möglichkeiten eines bestimmten Ensembles geschrieben wurden. Das führte dann leider dazu, dass diese Stücke von anderen Ensembles nicht gespielt werden – entweder, weil die spieltechnischen Anforderungen nicht zu den Ensemblemitgliedern passen oder die Musik musikalisch-stilistisch sehr speziell geraten ist. Im Gegensatz dazu sind die beiden hier vorliegenden Quartette für die allermeisten Ensembles, die über das nötige Instrumentarium verfügen, spielbar und wert, in ihr Repertoire aufgenommen zu werden.

 

Das Stück von Dorothea Hofmann ist für die besonders gut und homogen klingende Besetzung mit zwei Flöten, Alt- und Bassflöte geschrieben. Klangflächen, die tonale und bitonale Elemente enthalten, umschließen einen Mittelteil, den die Komponistin im Vorwort als „Ausbruch wilder Erregung in rhythmischer Prägnanz“ beschreibt. Dieses Werk hat die Chance, eine größere Verbreitung zu erreichen, ja vielleicht ins Standardrepertoire aufgenommen zu werden.

 

Die Besetzung der Drei Facetten von Mathias von Brenndorff unterscheidet sich in einem entscheidenden Detail von Hofmanns "Traumstück“: Die erste Stimme ist mit Piccolo zu besetzen. Weil der Komponist selbst Flötist ist, gelingt es ihm, die Piccoloflöte in den Gesamtklang so einzufügen, dass das Quartett ausgewogen und nicht wie ein „Piccolokonzert“ mit begleitendem Flötentrio klingt. Durch ein Ostinato im Siebenachteltakt hat die dritte Facette die Chance, für Spieler und Hörer zum Ohrwurm zu werden.

 

Diese beiden Quartette gehören zu den Werken der „Neuen Musik“, die nicht bemüht avantgardistisch, sondern realistisch spielbar sein wollen. Das ist ein großes Kompliment, weil es zahlreiche Stücke gibt, die mit einem größeren spieltechnischen Aufwand weniger musikalische Wirkung erzielen.

 

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Peter Thalheimer ,

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