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Spark: Be Baroque Rezensionen

 

Christian Fritz/Johann Sebastian Bach: Neo Largo; Andrea Ritter/Georg Friedrich Händel: The Arrival; Antonio Vivaldi: Cantabile; Victor Plumettaz/Christoph Graupner: The Eternal Second; Turlough O’Carolan: Mrs. Keel; Daniel Koschitzki/Jacques Duphly: Where The Heart Feels Safe; Johann Sebastian Bach: Rondeau; Badinerie; Bourrée I & II; Sheep May Safely Graze; Andrea Ritter/François Couperin: Les Barricades Mystérieuses; Victor Plumettaz/Georg Friedrich Händel: The Last Step; Andrea Ritter (recorder), Daniel Koschitzki (recorder/melodica), Stefan Balazsovics (violin/viola), Victor Plumettaz (violoncello), Christian Fritz (piano), Berlin Classics, Berlin 2020, 1 CD, 0301423BC

 

Vor Jahren durfte ich Spark live im Konzert erleben. Das war ein brillantes Feuerwerk, das Funken („Sparks“) sprühte. Demgegenüber atmet die neue CD der Gruppe, Be Baroque, eher Melancholie, was das Booklet mit den labyrinthischen Zeitläufen dieses Corona-Jahres erklärt: man wolle den „kräftigen Bildern, kontrastierenden Eindrücken und intensiven Emotionen“ der Barockzeit nachgehen, sie „verinnerlichen, transformieren und auf unsere ganz persönliche Art und Weise nachhallen lassen“. Und das Booklet schildert die Situation des Jahrs 2020: „Gestern noch eine rastlos brausende Welt, deren inneres Gleichgewicht im allgemeinen Rausch des „Schneller-Höher-Weiter“ zu zerbersten drohte. Und dann plötzlich der absolute Stillstand und für uns Musiker eine Zwangspause“.

 

Es ist selbstverständlich, dass die Gruppe die modernen Erfahrungen und Musikstile in ihre CD einarbeitet – liedhafte Melodielinien in Neo Largo, Minimal-Music-Elemente in The Arrival (nach Händels Ankunft der Königin von Saba aus Salomon (HWV 67)), keltische Folklore-Klänge in Mrs. Keel und Gustav Mahlers Arrangements von Bachs h-moll-Suite.

 

Zwei Blockflöten (Andrea Ritter, Daniel Koschitzki), Geige (Stefan Balazsovics), Cello (Victor Plumettaz) und Christian Fritz am Piano zaubern diese grandiosen Klangwunder mit höchst unterschiedlichen Wirkungen. So entsteht ein faszinierender Klangteppich, der an Funken erinnert, die von einem Kaminfeuer aufsprühen, der aber gleichzeitig „die seltsame Stille“ des Lockdowns meditativ reflektiert, etwa in der Schafe können sicher weiden-Arie aus Bachs Jagdkantate BWV 208 oder in der Couperin abgelauschten Musik Les Barricades Mystérieuses mit einer gar nicht revolutionär-explosiven, sondern meditativen Steigerung. Und in The Last Step, dem letzten Stück der höchst hörenswerten CD (nach einer Händel-Sarabande), mündet die Steigerung der Instrumente in eine kurze Klavierpassage, die einen ruhigen Schlusspunkt setzt.

 

 

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