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Giovanni Buonaventura Viviani: 12 Sonaten Rezensionen

 

für 2 Violinen/Blockflöten, Viola da Gamba und B. c. (Hg. Friedrich Harasleben / Continuoaussetzung Luciano D’Orazio), Band 1: Sonaten 1–4, Münster 2019, Edition Tre Fontane, Partitur und Stimmen, ETF 3090, € 24,00

 

 

Giovanni Buonaventura Viviani gehört nicht zu den berühmtesten Komponisten des 17. Jahrhunderts, war aber in seiner Generation zwischen Monteverdi und Corelli mit Giovanni Legrenzi oder Alessandro Stradella einer ihrer prominentesten Vertreter.

 

In Innsbruck sowie in mehreren Städten Italiens finden wir Spuren seiner Tätigkeiten. Im heutigen Musikleben ist er vor allem als der Komponist zweier häufig aufgeführter Sonaten für Trompete und B. c. bekannt.

 

Edition Tre Fontane hat nun seine Suonate a3  (Venezia 1673) neu im Druck herausgegeben. Mir liegt hier davon der erste Band mit den Sonaten 1–4 vor. Es handelt sich um Triosonaten bzw. eher Quartette, da die den Generalbass diminuierende dritte Stimme (hier: Viola da gamba) zuweilen ausgesprochen solistisch in Erscheinung tritt. Die aus mehreren kurzen Sätzen bestehenden „Sonate“ bzw. „Sinfonie“ sind jeweils einer venezianischen Adelsfamilie gewidmet („la Malipiera“, „La Vendramina“ u. a.). Aus den Originalstimmen lässt sich an keiner Stelle eine Bestimmung für Blasinstrumente wie Blockflöten ersehen. Allerdings sind die Umfänge der Oberstimmen begrenzt und bewegen sich zwischen c1 und h2, verzichten zudem auf geigerische Spezialitäten wie Doppelgriffe. Insofern ist eine Ausführung auf Blockflöten in c ohne Eingriffe in den Notentext möglich. (Allerdings zeigt die Erfahrung mit ähnlichen Werken des 17. Jahrhunderts, dass der 4-Fuß-Klang von Sopranblockflöten doch sehr schnell Ermüdungserscheinungen beim Zuhörer hervorrufen kann). Aber die ein oder andere Sonate lässt sich in einem entsprechenden Programm sicher gut aufführen.

 

Es handelt sich zweifellos um höchst qualitätvolle Musik!

 

Die Ausgabe mit gutem Layout der Einzelstimmen lässt auch kaum Wünsche offen: mir persönlich ist die Letterngröße der Oberstimmen in der Partitur doch sehr auf der kleinen Seite: die Partitur ist also mehr als Generalbassstimme gedacht denn als Ensemble-Partitur.

 

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