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Ensemble Arabesques/Paul Rivinius: Frances Poulenc - Kammermusik Rezensionen

 

Eva Maria Thiébaud (Flöte), Nicolas Thiébaud (Oboe), Gaspare Buonomano (Klarinette), Pascal Deuber (Horn), Christian Kunert (Fagott) und Paul Rivinius (Klavier), FARAO classics, München 2019, 1 CD, B 108103.

 

Den Flötisten ist seine Sonate von 1957 bestens vertraut, aber auch für Oboe und Klarinette hat der französische Komponist Francis Poulenc Solosonaten geschrieben. Die CD des Ensemble Arabesques kombiniert diese spritzigen und zugleich melancholischen Solosonaten mit dem Trio für Klavier, Oboe, Fagott (FP 43) und dem Sextett (FP 100) für Klavier, Flöte, Oboe, Klarinette, Fagott, Horn. Schon die Satzbezeichnungen beschreiben den Charakter der Stücke: Presto bzw. Prestissimo (3-mal) neben dem Allegro malinconico der Flötensonate oder dem Allegro tristamente in der Klarinettensonate sowie der Déploration. Très calme im Schlusssatz für die Oboe. Poulenc trägt allerdings keine Scheu, innerhalb der Sätze das Tempo und den Charakter zu wechseln – eine Herausforderung, die die Musiker des Ensembles brillant bewältigen. Paul Rivinius ist ein sicheres Fundament am Klavier, und die Solisten lassen ihre melodienseligen Sonaten klangvoll und präzis erblühen.

Das Trio erfreut mit schmissigen Melodien, während im Sextett die Polyphonie exakt und klar herausgearbeitet wird. So liegt hier eine unterhaltsame und ausgezeichnet interpretierte Sammlung der Werke eines Komponisten vor, in dessen Kammermusikwerk „die Bläser einen hohen Stellenwert genießen”. Das informative Booklet trägt dazu die von Claude Rostand überlieferte, bezeichnende Anekdote bei, Poulenc habe sein Manuskript mit dem Entwurf eines Streichquartetts „in einen Abwasserkanal geworfen, weil er keinen Ansatz für die Streicher fand“.

 

 

 

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