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Max Gaertner: Was geht App? Neue Medien im Instrumentalunterricht, eine grundlegende Einführung in die Arbeit mit Musik-Apps sowie deren kreative Potenziale für den (Instrumental-)Unterricht Rezensionen

 

Reihe: üben & musizieren spezial, Mainz 2020, Schott Music, ISBN 978-3-7957-2159-6, 40 S., Heft DIN A4, € 17,50

 

 

Der Autor ist Percussionist und erklärt im letzten Abschnitt „Erste Schritte“, wie er mühsam seine ersten Schritte auf dem Feld der Elektroakustischen Musik machte. Das motivierte ihn dazu, das vorliegenden Heft zu konzipieren, um seinen Lesern einen Startvorteil zu geben und die Vorurteile klassischer MusikerInnen gegenüber technischen Hilfestellungen abzubauen.

 

Er empfindet die Welt der Apps, Live-Elektronik und technischer Neuerungen als enormes kreatives Potential, das es zu nutzen gilt. Aber vor dem Ausprobieren muss man sich doch Einiges anschaffen. Der Artikel „Set-Up“ macht den Leser mit den technischen Voraussetzungen und der Hardware, die man für's Musikmachen braucht, vertraut: Kopfhörer, Mikrofone, verbindende Schnittstellen und externe Geräte für die Steuerung. Nicht alles davon wird in der Klassischen Musik benötigt werden, doch gute Kopfhörer, Mikrofone und Lautsprecher kommen allen Musikern zu gute.

 

Max Gaertner schreibt verständlicherweise über das, was seiner Arbeit am nächsten ist und worüber er am meisten weiß.

 

„Organisieren“ beschäftigt sich mit dem Verwalten der Daten, dem Einrichten von Chat-Gruppen, um sich unter den Kollegen und andere Interessierten zu vernetzen und dem Projektmanagement, um verschiedene Aufgaben bei Konzerten, Tourneen zu delegieren und nichts Wichtiges zu vergessen. Wie oft stöhnt man innerlich, weil simple Terminplanung so viel Zeit in Anspruch nimmt. Das ist eine Stärke einer Booking-App, auf die alle Zugriff haben. So kann sich der Stundenplan von alleine füllen und Doppelbuchungen werden vermieden.

 

Die nächsten beiden Abschnitte beschäftigen sich mit „Hören“ und „Spielen“. Die tonalen und rhythmischen Gehörbildungs-Apps kommen allen zu Gute, besonders, wenn sie so spannend gestaltet werden, dass die aufbauenden Levels den Spiel- und Wettbewerbstrieb anregen und man sich online mit anderen messen kann. Zu diesem Thema gibt es weiter hinten auch einen separaten Artikel „Apps für Kids".

 

Wichtig ist, dass die Apps wie das Üben zum Selbstläufer werden und dafür muss man manchmal Geld auf den Tisch legen, um ein besseres Programm zu bekommen. Metronom und Stimmgerät wachsen in ihren App-Varianten über sich hinaus und warten mit vielen zusätzlichen Funktionen auf. Kreativ machen die Loop-Stations, bei denen man Motive aufnimmt, um sie in immer währender Wiederholung abzuspielen. Bis zu 4–6 Spuren können in den Gratis-Versionen übereinander gelegt werden und das kann man natürlich mit dem Lehrer und anderen Schüler gemeinsam machen.

 

Das Ganze lässt sich natürlich auch aufschreiben: in „Notieren“ stellt Max Gaertner Apps vor, die kostspielige Notensatzprogramme für den Laien überflüssig machen.

 

Freestyling: Auch ohne Noten oder akustische oder elektronische Instrumente lassen sich tolle Klänge erzeugen und experimentelle Musik erstellen. In „Produzieren“ werden Apps vorgestellt, die das Produzieren von eigenen Songs oder Play-alongs ermöglichen. Hier kann der Lehrer auch als Projektmitarbeiter autorisiert werden, um sich bei Bedarf einschalten zu können, genauso können Schüler selbstständig zusammenarbeiten.

 

Auch den Voraussetzungen für Online-Unterricht ist ein Artikel gewidmet, der noch einmal Bezug auf den Abschnitt „Set-Up“ nimmt.

 

Das 40-seitige Heft erschien 2020, bevor Homeschooling und Online-Unterricht zum täglichen Brot wurden. Mit insgesamt elf Ideen bringt uns Max Gaertner die gar nicht mehr so neuen Neuen Medien näher. Für den digitalen Anfänger als Ideengeber geeignet.

 

 

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