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James Rae: 14 Studies in Duet Form Rezensionen

 

for solo flute or flute duet, Schwierigkeitsgrad: mittel bis fortgeschritten, Wien 2021, Universal Edition, UE 21816, € 19,95

 

 

Der Komponist James Rae, der in diesem Jahr im August seinen 65. Geburtstag feiern kann, hat in seiner Karriere als Musiker, Lehrer, Dirigent und Arrangeur ein sicheres Gespür für Stücke entwickelt, die beim Publikum ankommen und anspruchsvoller klingen als ihr Schwierigkeitsgrad dies vermuten lassen würde. Sein Name ist der Garant für kurzweilige Vortragsstücke, die für eine Überraschung gut sind. Es macht Spaß, sie zu üben und ihr Vortrag strahlt Spielfreude aus, die auf die Zuhörer überspringt.

 

Auch diesmal wird man nicht enttäuscht: musikalisch überzeugend, halten die 14 Etüden auf den zweiten Blick auch den pädagogischen Anforderungen und Lernzielen stand.

In Pärchen geordnet C-Dur/a-Moll, G-Dur/e-Moll, F-Dur/d-Moll, D-Dur/h-Moll, B-Dur/g-Moll, A-Dur/fis-Moll, Es-Dur/c-Moll stehen sie in den Tonleitern, die z. B. für das Leistungsabzeichen Bronze im Prüfungsprogramm abgefragt werden. 2er- und 3er-Taktarten wechseln sich ab, 6/8- und ein 5/4-Takt sind dabei, der Umfang übersteigt a3 nicht. Die Charakterstücke haben eine passende Länge – zwischen 28 und 64 Takten lang – und geben den Motiven Raum für Entwicklung.

 

Die Bandbreite der Stile ist groß: Keltischer Folk, Rag, Rock, Tango, Walzer, Scherzo, ein Prelude und mehr. James Rae lässt sich von Elementen aus Barock und Klassik inspirieren, setzt aber vor allem jazzige Elemente ein. Jede Etüde hat eine knifflige Stelle und auch rhythmisch bieten sich Herausforderungen für Spieler, die im mittleren bis fortgeschrittenen Schwierigkeitsgrad unterwegs sind. Es gibt eingebaute Wendungen, die nicht so leicht vom Blatt zu spielen sind, was den Reiz für die musikalische Arbeit nur erhöht.

 

Die Oberstimme kann alleine gespielt oder durch die zweite Stimme begleitet werden. Die beiden Stimmen stehen im Heft nebeneinander. So werden Blattwendungen, wie sie bei einer Partitur nötig wären, vermieden, ganz so wie man es auch aus den Stimmbüchern der Alten Musik kennt und schätzt. Die zweiten Stimmen ordnen sich unter, sind dabei aber nicht langweilig sondern dankbar. Artikulation und Dynamik sind präzise eingetragen, das Notenbild ist übersichtlich. 

 

Man kann nur die rhetorische Frage stellen: Was kann man hier nicht mögen?

 

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