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Dagmar Wilgo: me, myself & i Rezensionen
Dagmar Wilgo (Blockflöten), TIMEZONE records, Osnabrück 2022, 1 CD, TZ 2327
Der Titel me, myself & i der Blockflötistin Dagmar Wilgo enthält programmatisch die Klammer, die die in den letzten Jahren entstandenen, zumeist sehr knappen Solostücke verbindet. Eine Vielfalt der Blockflötenfamilie tritt hier, zum Teil auch unter Einbezug der Stimme der Interpretin, in einen Dialog, der eindrucksvoll vorführt, dass jedes Instrument sich nicht einfach nur durch den Tonumfang unterscheidet, sondern sich in verschiedensten Klangfarben und Gestaltungsmöglichkeiten voneinander abhebt. Damit gehen die Komponisten unterschiedlich um.
Norbert Laufer setzt in Fünf Register für fünf Blockflöten und einen Spieler in rhapsodisch aufgebauten, kleine musikalische Zellen aneinanderreihenden Stücken die Instrumente blockhaft nebeneinander. Josef Mons verweist in Fantasia Prima per un basso solo auf die große erste Sololiteratur des 16. Jahrhunderts für die Blockflöte. Georg Heike kommentiert in Es ist ein Gedicht von Erich Fried. Lajos Dudás webt im virtuosen Masterpiece for Recorder auch Jazz-Anklänge ein. Janpieter Biesemans viersätzige Astrologische Temperamenten weist den vier klassischen Elementen Erde, Feuer, Wasser und Luft vier Temperamente zu. Andreas Kolinskis Pure agiert verspielt mittels Delay mit kurzen, auch perkussiven Einwürfen. Matthias Heep widmet Rituals 8 verschiedenen afrobrasilianischen Gottheiten, die in ihrer künstlerischen Umsetzung auch immer wieder die Klanglandschaft des Regenwalds assoziieren lassen.
Dagmar Wilgo verbindet diese Stücke mit kurzen, expressiven Atem- und Stimmeinwürfen und schafft so akustisch einen sehr persönlichen Bezug zu den unterschiedlichen Ausdrucksformen moderner Klangsprachen.
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