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Antonio Soler: Fandango Rezensionen

 

für Altblockflöte (Violine) und Cembalo (Klaus Miehling), Reihe: Flautando Edition, Magdeburg 2017, Edition Walhall, Partitur und Stimmen, FEM096, € 15,50

 

Bereits 1990 hat Klaus Miehling, der sich vor allem einen Namen im Bereich der Tempoforschung gemacht hat, eine Bearbeitung des populären Fandango von Antonio Soler vorgenommen, die erst 2017 im Druck herausgekommen ist. Auf einen Kommentar oder ein Vorwort zu jener Bearbeitung verzichtet Miehling leider und lässt den Käufer und Spieler mit sich und den Noten allein. Man muss schon wissen, dass es sich im Original um eine Cembalokomposition in d-Moll handelt, dass mithin die Originaltonart beibehalten wurde, und man muss selbst im Notenvergleich herausfinden, worin denn nun die Bearbeitung besteht. Dies hier im Detail zu analysieren, scheint nicht angezeigt. Gesagt werden kann aber, dass vor allem bei einer Realisierung durch die Blockflöte ein virtuoser Spieler gefragt ist, um all jene Akkordbrechungen, Triller, Läufe, Triolen und Sextolen etc. in raschem Tempo zu bewältigen. Jeder Cembalist weiß zudem um die entsprechenden Schwierigkeiten, die der Fandango ihm abverlangt. Sie bleiben im Falle der vorgelegten Bearbeitung im Wesentlichen bestehen. Ob durch die vermeintlich farbigere Besetzung mit Blockflöte oder Violine dem Werk wirklich neue Facetten abzugewinnen sind, mag jeder Interpret für sich selbst entscheiden. Mir scheint, die nahezu rauschhafte, hypnotische Wirkung, die das Stück auf den Cembalisten und sein Publikum hat, könnte im kammermusikalischen Miteinander von zwei Spielern an Intensität verlieren. Andererseits wird der Fandango in dieser Fassung, dargeboten von zwei brillanten Spielern, als Zugabe im Konzert oder als Bravourstück bei Jugend musiziert seine Wirkung sicher nicht verfehlen!

 

 

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